Titel

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Inszenierung


Worte Gottes

von Ramón Maria del Valle-Inclán

Regie: Kathrin Sievers
Bühne/Kostüme: Anja Müller
Choreografie: Marcus Grolle


Inszenierung 2016


Fotos: Božica Babić 

 

Flyer 


einen Ausschnitt gibt es auf  YOUTUBE:

 


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                                                        der  Goldesel


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                                                        Mutter und Sohn


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                 die Schwägerinnen . . .                                            kämpfen um den Sohn


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                                             die Familie des Küsters


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                                                zwei Landstreicher


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                                                            Landfrauen


RP 21. Oktober 2016

Die Normalos und der Freak
Das Bühnenstück, das der Spanier Ramon del Valle-Inclan 1920 geschrieben hat, beginnt dort, wo viele andere Stücke enden. Denn in "Worte Gottes" geht es um einen geistig und körperlich behinderten Menschen, der von seiner Mutter über Jahrmärkte und religiöse Veranstaltungen gekarrt wird, um dort Almosen für und mit ihm zu erbetteln. ... "Worte Gottes" beginnt jedoch mit dem Tod der leiblichen Mutter, und sogleich entbrennt ein Erbschaftsstreit der beiden Schwestern der Verstorbenen, denn der Sohn, der "Freak", verspricht ihnen eine lohnende Einnahmequelle. Von Thomas Hag
So offenbaren sich im Laufe der Zeit die Deformationen der "normalen" Gesellschaft, die sich in diesem Fall aus einem Milieu zwischen Katholizismus und Aberglauben speist. Ein weißes Kreuz auf schwarzem Grund und eine Anzahl von Totenlichtern geben den Tonfall vor, bigotte Klageweiber, ein schwacher Küster und eine Gesellschaft zwischen Anteilnahme und Überwachung sind Zeugen des Geschehens. Eine unverblümte Sprache wird schlagkräftig eingesetzt. Dass der "Freak" später auch stirbt und sein hin- und hergeschobener Leichnam schließlich von den Schweinen angefressen wird, ist nicht nur ein Schockeffekt. Benutzt worden ist der Kerl auf die eine oder andere Weise von Geburt an bis zum Tode.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Seta (Seniorentheater in der Altstadt), stürzen sich mit ihrer neuen Leiterin Kathrin Sievers voller Enthusiasmus in das Stück, das zwischen Schwank und Satire pendelt. Bodo von Borries als behinderter Sohn oder Gabriele Pickart Alvaro stechen aus dem Ensemble heraus, das darüber hinaus noch ein Schlaglicht auf eine aktuelle Diskussion wirft. Denn in vielen Kunstsparten wird das Thema Bühnenperformance und Alter zurzeit thematisiert. Das Seta zeigt exemplarisch, dass das Alter in vielen Fällen wirklich nur eine Zahl ist.

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